Von bösen Frauen und Felsen

Der Zug fuhr um 4.47 in der Früh in Irkutsk ein. Katharina und ich haben beide nicht viel geschlafen in der letzten Nacht, da der Schaffner die Heizung auf etwa 35°C hochgedreht hatte. Der Grund dafür haben wir bis heute nicht verstanden.

Unsere Planung sah vor, dass wir als Nächstes gleich zu der Orchol Insel im Baikalsee fahren würden. Die erste Hürde war jedoch, erst einmal zum Busbahnhof zu gelangen. Im Wartesaal des Bahnhofs sind wir auf ein ebenfalls etwas ahnungsloses englisches Paar gestossen. Wir haben uns dann zusammengetan und sind mit dem Tram zur Busstation gefahren. Der Bus sollte um 10.00 fahren und wir haben das auch telefonisch rückbestätigt. Der Fahrer, welcher schon um 8.30 Uhr erschienen ist, hat uns wegen jeder Kleinigkeit auf Russisch beschimpft und so ist der Ausdruck “Böse Maa” entstanden. Die Fahrt im Minibus war alles andere als entspannend; der Ausdruck ‘wie die Sardinen in der Büchse’ beschreibt die Platzverhältnisse wohl am treffendsten. Doch aufgrund des Schlafmangels war das nicht so schlimm und die Landschaft hat hat uns für Vieles entschädigt. Die holprige Strasse führte durch weitläufige Steppen mit grasenden Kühen und wilden Pferden. Erst jetzt kam so richtig Vorfreude auf die Mongolei auf. Nach gut 5 Stunden Fahrt kamen wir zum Fährhafen, wo wir auf die Insel Orchol übersetzten. Es dauerte nochmals etwa eine halbe Stunde bis wir in Kushir angekommen sind. Nikitas Homestay hiess unser Lager für die nächsten 3 Tage. Die Unterkunft bestand aus zahlreichen kleinen Hütten mit jeweils zwei Betten im Zimmer. Jimi und Bridie, das englische Paar, wurde direkt in unser Nachbarzimmer eingeteilt und wir haben gleich die umliegende Gegend zu Fuss erkundet. Der eher hohe Preis von 30.- pro Nacht beinhaltet auch drei Mahlzeiten, Hauptspeise war Fisch aus dem Baikalsee und Teigwaren mit roter Beete als Beilage (ja Mama, ich habe alles aufgegessen!).

Die Insel erstreckt sich etwa 80km in der Länge und etwa 10km in der Breite. Da sie nur mittels gebuchten Touren zu erkunden war, haben wir beschlossen uns auf die nähere Umgebung und die Stadt Kushir zu beschränken.

Der Baikalsee ist der grösste und tiefste See der Welt und liefert eines der saubersten Trinkwasser überhaupt. Bis vor wenigen Wochen war er noch zugefroren und im Winter gibt es sogar Strassen auf dem meterdicken Eis. Die lokalen Leute sind hauptsächlich Christen und Schamanen. Gleich neben unserem Hostel war der berühmte Schamanenfelsen, welchen man mit jeder Fotosuche über Google findet und auf 98% der Postkarten abgebildet ist. Katharina wollte ihn um jeden Preis auf ihren Fotos vermeiden, gab dann aber schlussendlich doch Klein bei.

Die Zimmer waren gemütlich eingerichtet und ein Holzofen sollte uns in der Nacht Wärme spenden. Da K. für das Feuer zuständig ist, hat sie sich gleich an die Arbeit gemacht und den Ofen angefeuert. Dumm nur, dass die Abzugsklappe noch zu war und sich dicker Rauch durch die Ritzen und Fugen in den Räumen ausgebreitet hat. Der Feueralarm konnten wir dann aber auch gleich wieder abstellen und die Klappe haben wir schlussendlich auch noch gefunden. Die böse Frau (eine neue Managerin) kam jedoch gleich zu uns runtergestürmt und hat sich erzürnt, dass ihre ganze Ladung frischer Wäsche nun nach Rauch stinke. Wir waren noch keine 2 Stunden vor Ort und sie hat uns diesen Fauxpas bis zu unserer Abreise nicht vergeben.

Am nächsten Tag haben wir uns gegen das Fischen, dafür für einen ausgiebigen Spaziergang entschieden. Um 5 Uhr Nachmittags wollten wir einen Bootsausflug zu den benachbarten Inseln machen um unter anderen die weltweit einzigartigen Süsswasserrobben zu bestaunen. Schwere schwarze Wolken zogen just um 16.30 auf und der Ausflug wurde wegen Sturmgefahr abgesagt. Die Regenzelle zog jedoch an der Insel vorbei und es war umso ärgerlicher, dass wir nicht rausfahren konnten.

Wir haben dafür gleich das Banyu, die russische Form der Sauna, gebucht und zwei Stunden später sassen wir in der über 80°C heissen, trockenen Hitze und haben unsere Seele entspannt.

Abends waren wir noch am Seeufer um den wunderschönen Sonnenuntergang zu bestaunen. Die Wolken schimmerten in einem pinken Licht, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe. Jimi hat dann auch noch seine Pfeife und eine kleine Flasche feinsten Scotchs ausgepackt und der misslungene Ausflug war schnell vergessen.

Wir konnten auch gleich noch unsere Wäsche waschen und haben einige Postkarten geschrieben. Leider war die Zeit auf der Insel für uns schon wieder vorbei und wir fuhren mit dem Minivan wieder zurück nach Irkutsk während Jimi und Bridie noch 5 Tage länger verweilen.

Falls irgendejmand irgendwann irgendwie in diese Gegend Sibiriens gelangen wird können wir euch den Ausflug zur Insel Orchol trotz der Strapazen wärmstens empfehlen!

Wir haben nach einer Nacht in Irkutsk nun wieder den Zug bestiegen, welcher uns entlang des Baikalsees in 7 Stunden nach Ulan-Ude bringen wird und freuen uns auf die nächsten Abenteuer, welche diese Reise mit sich bringen wird.

Leider funktioniert der Fotoupload momentan nicht, ich versuche mich aber bald darum zu kümmern.

Vodka und Birken

Ich fliege von Zürich mit Air Baltic via Riga nach Moskau. Trotz meinen Bemühungen im Erlernen der kyrillischen Schrift stosse ich auf erste Probleme, doch eine freundliche Familie hilft mir auf die richtige Metrolinie zu gelangen. Das vorgebuchte Hostel befindet sich nur einen Katzensprung vom Roten Platz und dem Kreml entfernt. 
Am nächsten Tag besichtige ich gemeinsam mit dem jungen Dänen Niklas den Kreml und seine Kirchen. Die hohen roten Mauern des Kremls sind von weit her sichtbar und die St. Basil Kathedrale mit ihren farbenprächtigen Zwiebeltürmen steht einsam auf dem Roten Platz – welcher entgegen der Vermutung nicht Rot ist. Der Kreml ist das einstige Stadtzentrum mit Kirchen aus dem 13. Jahrhundert und dem heutigen Regierungsgebäude. Präsident Putin, so wurde ich belehrt, residiert allerdings nicht innerhalb dieser geschichtsträchtigen Mauern. Mit der Schatzkammer und der einmaligen Diamanten-, Gold- und Schmuckexhibition schliessen wir unseren Besuch ab. Abends treffe ich mich mit Masha, einer ehemaligen Windsurflehrerin, die ich aus meiner Zeit in Ägypten kenne. 
Ich möchte nicht weiter auf die durch den Vodka verursachten Blackouts, den Handyverlust und das Moskauer Nachtleben eingehen, aber das Wässerchen, so die direkte Übersetzung, hinterlässt immerhin keinen schweren Schädel am nächsten Morgen. 
Strafnaja bedeutet so viel wie “Straftrinken”, wenn man eine Runde ausgesetzt hat, zum Beispiel durch den Besuch der Toilette, wie ich am eigenen Leibe erfahren muss 🙂

Ich spule vor zum Tag unserer ersten Etappe mit der transsibirischen Eisenbahn. In der Zwischenzeit ist auch meine Reisebegleitung Katharina eingetroffen.
Wir finden uns zeitig am Bahnsteig 3 des Moskauer Yaroslavskaya Bahnhofs ein und treffen auf eine Vierergruppe Holländer fortgeschrittenen Alters. Wie sich herausstellt, werden die sympathischen Herren unsere Begleitung bis Irkutsk im Nachbarsabteil. Wir reisen zweite Klasse und nisten uns im gemütlichen Vier-Bett-Abteil ein. Die Angst, dass noch weitere Personen zusteigen und uns den Platz im Abteil streitig machen, erweist sich im Nachhinein als unbegründet und wir reisen sozusagen mit dem Komfort der ersten Klasse. 



Wagen 15, Moskau – Ulaan Baatar

Die Strecke führt in 3 Tagen und 4 Nächten durch die südliche Taiga, über den Ural und die europäisch-asiatische Grenze bis ins 5153km entfernte Irkutsk am Baikalsee.
Begleitet werden wir von zwei Schaffnern, welche stets für heisses Wasser im Samowar sorgen und neue Gäste entsprechend in ihre Abteile einweisen. 
Die Landschaft entlang der Strecke ist die ersten 2000km wenig abwechslungsreich. Wir sehen hauptsächlich einen Teil des weltweit grössten Waldes mit seinen Buchen, Fichten und Tannen. Danach lichtet sich der Wald etwas und schafft Platz für Sümpfe, Moore und Schilffelder. Doch die Bäume bleiben unsere steten Begleiter. Die kleinen Dörfer bestehen aus wenigen heruntergekommenen Häuser, deren Bewohner anscheinend grossen Wert auf die Fensterläden legen, welche als einziger Farbtupfer in einem satten Blau oder Grün entgegen leuchten. Weiter im Osten findet man vermehrt Zeichen der Zivilisation. Die Häuser bestehen aus angebranntem Holz und strahlen eine düstere Stimmung aus. 



Wagen mit den einzelnen Abteilen

Die Hygiene in den Zügen ist ausreichend, doch eine Möglichkeit zu duschen besteht nicht und so muss man sich mittels Katzenwäsche aushelfen. An den Bahnhöfen, wo meist ein Stopp von ca. 20 minütiger Dauer eingelegt wird, hat es viele kleine Verkaufsstände mit den nötigsten Lebensmittel. Wir haben uns vor der Reise mit Lebensmittel eingedeckt und ernären uns hauptsächlich mit Nudelsuppe, Crackern und kalten Platten (K. hat Landjäger und Salami aus der Schweiz mitgenommen).



Blick aus dem Zug

Da wir noch nicht in Irkutsk angekommen sind und ich diesen Text im Zug vorgefertigt habe, widme ich mich nun wieder unseren Hauptbeschäftigungen: Aus-dem-Fenster-gucken, verschwommene Fotos knipsen, Schlafen und Essen. 



Bäume, Bäume und noch mehr Bäume…

Der nächste Blogeintrag wird sich mit dem Baikalsee und der Reise in die Mongolei befassen.

Wir waren in der Zwischenzeit schon auf der Olchol Insel, aber ich mag gerade nicht schreiben. Der Vodka ruft…:-)

Züglifahre und Ponyriite

Der Rucksack ist gepackt. 19.5kg, gerade im Rahmen für die erlaubten 20 Kilos. Es ist anders als sonst. Statt Badeshorts ist ein Benzinkocher dabei und ein Zelt ersetzt die Flip Flops. Ich habe eine mehr oder weniger gut ausgestattete Notfallapotheke, meinen Dolch aus Kindheitstagen, einen Kompass und einen Wasserfilter eingepackt. Dinge, die ich sonst nicht auf meine Reisen mitnehme.

Katharina hat sich nach einem Aufruf bei mir gemeldet und fortan haben wir uns gemeinsam um die Reiseplanung gekümmert. Dies hat insbesondere meine liebe Mutter sehr beruhigt 🙂 Ich habe begonnen, Reitstunden zu nehmen und Simi hat mir netterweise Ihre Ausrüstung auf die Reise mitgegeben. Doch um welche Reise gehts denn eigentlich?

Wir werden uns in Moskau treffen, dem Startpunkt für den ersten Teil der Reise. Ich gehe einige Tage früher als Katharina um eine Freundin aus Dahab zu besuchen und die Stadt zu erkunden. Danach fahren wir an einem Stück mit der Eisenbahn in fast 5 Tagen durch die Tundra und Taiga Sibiriens bis nach Irkutsk am Baikalsee. Der Baikalsee ist der tiefste Binnensee und von immenser Grösse. Von Irkutsk fahren wir mit dem Bus in etwa 8 Stunden zu der Insel Olkhon wo wir einige Tage verbringen. Danach gehts zurück nach Irkutsk und mit dem Zug weiter nach Ulan Ude auf der östlichen Seite des Baikalsees. Dort steigen wir in die Transmongolische Eisenbahn, welche uns direkt nach Ulaan Baator fährt.

Ab da beginnt Teil Zwei unserer Reise. Die einzelnen Details haben wir noch nicht ausgearbeitet, doch wir werden uns je ein Pferd plus ein Packpferd kaufen und dann entweder von Ulaan Baator oder Tsetserleg losreiten. Wir haben etwa 5-6 Wochen Zeit um 700-800km auf dem Pferderücken zu bewältigen. Wir werden uns entlang der Flüsse halten, welches die Navigation doch wesentlich erleichtert. 😉

Am Ende angekommen, werden wir die Pferde verkaufen und am 12. Juli von UB zurück nach Zürich fliegen. Ich versuche euch mit dem Blog in unregelmässigen Abständen auf dem Laufenden zu halten, was sich aber in der Mongolei eher schwierig gestalten dürfte. Godspeed and Farewell

This is the end

“One night in Bangkok and the world’s your oyster
The bars are temples but the pearls ain’t free
You’ll find a God in every golden cloister
And if you’re lucky then the God’s a she
I can feel an angel sliding up to me”

Murray Head – One night in Bangkok

 

Dies wird mein letzter Blogeintrag für einige Monate, die Reise neigt sich dem Ende zu und ich möchte hier noch meine Erlebnisse in Thailand schildern und einen kleinen Rückblick geben.

Ich bin also von Phnom Penh nach Bangkok geflogen. Die Stadt der Engel, die Stadt, die niemals schläft… Bangkok ist riesig! Ich war seit langer Zeit nicht mehr in einer solch grossen Stadt. Der erste Schock wurde gut überwunden und ich fand ein Hostel direkt an der Khao San Strasse, einer der bekanntesten Touristen- und Backpackerstrassen der Stadt. Ich wollte eigentlich die Stadt ein wenig zu Fuss erkunden, aber ein freundlicher Local hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die TukTuk’s heute Geld von der Regierung bekommen haben und somit eine City Tour im TukTuk nur 20 Baht (ca. CHF 0.70) kostet. Da habe ich natürlich nicht Nein gesagt und ich bekam sogar eine Liste mit den bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Immer darauf bedacht, nicht übers Ohr gehauen zu werden habe ich also die Tempel und Pagoden, Denkmäler und Gärten abgeklappert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich in Kambodscha schönere Tempel und Pagoden gesehen hatte, doch der Ausblick über die Stadt vom Golden Mountain war beeindruckend.

Zu Bangkok gehört aber auch das Nachtleben und die unzähligen Night Clubs. Ich habe als guter Tourist natürlich beides besucht und möchte nicht weiter auf das Gesehene eingehen (Leute, die schon in Bangkok waren wissen was da alles abgeht, allen anderen ist zu empfehlen, es selbst zu erleben).

Nach ein paar Tagen in der Stadt hatte ich aber auch schon genug davon und bin mit dem Bus hoch nach Chiang Mai gefahren. Die Stadt im Norden Thailands ist ebenfalls eher grösser, doch total ruhig und gemütlich. Ich habe einen Deutschen und eine Chilenin kennen gelernt und wir haben die Gegend um Chiang Mai mit dem Roller erkundet. Da habe ich auch zum ersten Mal in meinem Leben (freie) Elephanten gesehen. Sie waren nicht frei, doch es gibt unzählige Elephantencamps da. Jedoch habe ich erfahren, dass nur ein Reservat die Tiere nicht unter Drogen setzt und quält aber dennoch war der Preis zum Besuch und Interaktion mit den Elephanten viel zu hoch (ca. CHF 85.-).

Chiang Mai – Umgebung

Tempel in Chiang Mai

Mit den zwei Begleitern bin ich dann mit dem Roller die gut 160 km nach Nordwesten gefahren um Pai zu besuchen. Die Strecke führt in die Berge und die letzten 130km bestehen aus einer kurvigen, steilen und mit Schlaglöchern übersähten Strasse. Auf dem Weg haben wir noch einen Abstecher zu den Hot Springs und einem kleinen Geysir gemacht. Die Stadt Pai zu beschreiben ist nicht ganz einfach. Die Leute stammen ursprünglich von einem anderen Königsreich als die Thais in Bangkok ab und die Stadt ist ein Refugium für Hippies, Künstler und Aussteiger. Zusammen gibt das einen wunderbaren Mix an verschiedenen Kulturen und Pai erfährt deshalb einen ganz eigenen Charme. Mir hat es da super gefallen und wir haben wie auch schon zuvor die Gegend mit dem Roller erkundet. Es gibt unzählige Hügel, Wasserfälle und sogar einen Canyon, alles in unmittelbarer Nähe.

Geysir auf dem Weg nach Pai

Schild auf dem Weg nach Pai – “Notfall – Kotzstation”

Als wir nach fast sechs Stunden Fahrt endlich in Pai angekommen sind, steuerten wir erst einmal die lokale Tankstelle an. Der Wärter kam gleich mit einem Sack voller Flüssigkeit angerannt und rief “Whiskey-Time”! Das waren übrigens seine einzigen zwei Wörter auf Englisch. Dennoch haben wir versucht mit Händen uns Füssen zu kommunizieren und nach einigen Whiskeys mit Honig hat er aus dem Kühlschrank gekühlte Grasshopper mit Chilly geholt. Natürlich musste ich das auch einmal probieren und nach kurzer Überwindungszeit befand sich das eigentlich ziemlich leckere Tier in meinem Magen. An das Knuspern im Mund muss man sich allerdings ein bisschen gewöhnen.

Whiskey Time!!

Yummie!

Wasserfall in Pai

Nach Pai sind wir dann zusammen wieder nach Chiang Mai gefahren, wo sich unsere Wege schon wieder trennten und ich mich in den Süden aufgemacht hatte. Das Ziel war die Insel Koh Tao im Golf von Thailand. Der Plan war, danach weiter nach Koh Pha Ngan und Koh Samui zu besuchen und dann auf die Westseite zu wechseln um Krabi, Phuket und Koh PhiPhi zu sehen. Doch als ich erst einmal angkommen bin, wollte ich nicht wieder weg.

Mein Hostel lag ein bisschen im Inneren der Insel und war umringt von Palmen und Dschungel. Koh Tao ist ein Tauchparadies (zumindest finden das die Touristen) und man sagt, es gibt keinen anderen Ort auf der Welt, der so viele Open Water Kurse macht. Ich habe mich in einer deutschen Tauchschule einquartiert und insgesamt sechs Tauchgänge gemacht. Es ist kein Tauchparadies, dennoch war es schön mal wieder unter Wasser zu kommen. Es gibt aber einen unglaublich schönen Spot, wo man durch Schulen von hunderten Barracudas, Makrelen und anderen Fischen durchtauchen kann und ich habe auch mein erstes Wrack betaucht (Tretboot in Dahab kann man ja nicht als Wrack sehen :-)).

Aussicht vom Mango Viewpoint über Sairee – Koh Tao

Mountain Bar, Mango Viewpoint – Koh Tao

Sonnenuntergang in meinem Hostel auf Koh Tao

So lässt sichs leben! Mango Viewpoint – Koh Tao

Die Insel bietet alles, was man will. Es gibt unzählige Parties, was vor allem die Ferienmacher anzieht (ich war das erste Mal seit langem nicht mehr von Reisenden umgeben), einsame weisse Sandstrände, schöne Aussichtspunkte und Trails fürs Endurobike. Ich habe schlussendlich fast zwei Wochen auf der Insel verbracht und es tat gut, noch einmal zu entspannen und vor allem; Wieder an einem Ort zu “leben” und nicht von Hostel zu Hostel zu ziehen. Ich war viel am Strand, sprang von Findlingen ins Wasser und hab einfach die Seele baumeln lassen. Und das wars, mehr kann ich zu Thailand nicht berichten, aber ich werde dem Land sicher irgendwann wieder einen Besuch abstatten (Laos steht übrigens auch noch auf dem Programm und wenn wir schon dabei sind, kann man auch gleich nach Burma, Nepal und Indien, aber alles zu seiner Zeit!)

 

Ich fliege morgen nach Marseille um eine Freundin zu besuchen und danach komm ich heim. Glücklicherweise darf ich wieder bei meiner ehemaligen Firma einsteigen und fange meinen Job am 14.10. an.

Ich werde oft von anderen Reisenden gefragt, welches denn mein schönster Platz, mein Favorit sei. Doch ich kann die Frage nicht beantworten, jedes Land hat seine eigenen Schätze, Kulturen und Sehenswürdigkeiten. Oftmals machen gerade die Leute mit denen man unterwegs ist den Unterschied, ob man den Ort liebt oder nicht. Ich habe hunderte verschiedene Menschen kennengelernt, Geschichten erzählt und erzählt bekommen und doch freue ich mich auch wieder auf zu Hause, wo das Gespräch mit Fremden nicht mit “Hi, where are you from and how long are you travelling?” beginnt. Ich hatte eine unglaubliche Reise, angefangen mit viel Windsurfen in Australien, Natur und Menschen in Neuseeland, Surfen in Indonesien, Geschichte in Vietnam, ein Reiseerlebnis der besonderen Art in Kambodscha und Ausspannen in Thailand. Ich habe sehr viel gesehen und eben auch nicht gesehen oder erlebt, aber ich habe mich selbst besser kennen gelernt und realisiert, dass nicht Alles machbar ist; habe gelernt mit Niederlagen umzugehen und die Schönheiten alleine und in der Gemeinschaft zu geniessen. Ich habe die Zeit vergessen und gelebt, Pläne geschmieded und verworfen, interessante Menschen getroffen und bin ihrer Kultur näher gekommen.

 

Dennoch freue ich mich, wieder nach Hause zu kommen, meine Freunde und Familie um mich zu haben und wieder einem geregelten Leben nach zu gehen – bis zum nächsten Mal… Danke fürs Lesen!

Auf zwei Rädern durch Kambodscha

Es ist mal wieder Zeit, meine Erlebnisse niederzuschreiben. Ich schulde euch noch den Süden Vietnams, oder besser das Mekong-Delta.

Ich und Emilie haben uns mit lokalen Bussen ins Delta vorgeschlagen und wurden dort von einem Typen angesprochen, der Tours durch die Gegend verkaufte. Eigentlich wollten wir auf eigene Faust gehen, doch das Programm hat eigentlich alles abgedeckt, was wir vor hatten und somit entschlossen wir uns, die Tour zu buchen. Das Mekong Delta ist ein flaches, durch Flüsse, Bäche und Seen geprägtes Gebiet im Süden Vietnams und Kambodscha. Der Guide führte uns auf zahlreiche Inseln, welche wir per Boot und zu Fuss erkundeten. Highlight war sicherlich, als wir bei einer vietnamesischen Familie zu Gast waren. Das Abendessen war super lecker und anschliessend haben wir mit dem Patron noch Reiswein getrunken und viel über ihn und seine Familie erfahren. Am nächsten Tag gings dann mit dem Roller Flussaufwärts bis zu einem der zahlreichen Floating Markets. Dort stiegen wir ins Boot um und haben den Markt aus nächster Nähe betrachten können. Die Handelsgüter waren mehr oder weniger die selben, wie auf “trockenen” Märkten für die lokale Bevölkerung, also viel Früchte, Reis, Fleisch und allerlei Bootszubehör.

In Chau Doc stiegen wir ein paar Tage später in ein Boot, welches uns über die Grenze und weiter gegen den Strom nach Phnom Penh in Kambodscha brachte. Wir haben im Boot noch ein Mädchen getroffen, welches wir schon in Mui Ne in Vietnam kennen gelernt haben. Noch auf dem Boot haben wir alle drei Pläne für Kambodscha geschmieded. Mathilde ist schon viel in Vietnam auf zwei Rädern gereist und somit stand der Plan fest, Kambodscha auf dem Roller zu erkunden. In Phnom Penh hat sich dann jeder von uns einen Roller für 11 Tage gemietet und wir haben so die Stadt erkundet. Nach Vietnam sieht alles in Kambodscha unglaublich sauber und pompös aus, die Tempel und Pagoden sind alle mit Gold bemalt und wirken unglaublich dominant. Tempel gibts übrigens fast alle 5 Minuten zu sehen.

Erst mal eine kleine Übersichtskarte von Kambodscha

Royal Palace in Phnom Penh

Nach dem kurzen Sightseeing fuhren wir dann in den Süden ans Meer nach Sihanoukville. Die gut 250km lange Strecke hat uns fast 7h auf den Bikes gekostet. Kurz vor Ankunft ist dann Emilie das erste Mal hingefallen – es sollte bei weitem nicht das letzte Mal gewesen sein… Sie ist das erste Mal auf einem halbautomatischen Roller unterwegs und hat sich ziemlich tapfer gehalten bis da hin. Sihanoukville haben wir dann im Dunkeln erreicht und fielen ziemlich bald in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

“Pedding” (Kommt von Moped)

In der Hafenstadt gibts eigentlich nicht viel zu sehen und somit haben wir einen Tag am Strand eingelegt und dem örtlichen Kino einen Besuch abgestattet. Das Kino ist eigentlich ein Privatsaal für 4-5 Leute mit einem Flachbildschirm und einer Festplatte voll mit runter geladenen Filmen und aktuellsten Serien.

So siehts aus da…

Strassenschild, leider haben wir keine wilden Elefanten gesehen

Wir sind hauptsächlich nach Google Maps gefahren und auch die Routenplanung wurde über die App gemacht. Ich habe einen Weg von Koh Kong nach Pursat gefunden und wir dachten, es wäre super durch den Nationalpark zu fahren und dann weiter um den zentralen See nach Siem Reap. Naja, Google Maps hat uns ziemlich verarscht. Wir sind von Koh Kong los auf einer breiten, oft befahrenen Schotterpiste. Mathilde hatte Spass und ich musste manchmal ziemlich Gas geben um ihr folgen zu können (Ihr Roller war aber auch viel besser als meiner!!!). Emilie hatte ein bisschen weniger Spass und fuhr ganz gemütlich hinten nach während sie Blut schwitzte. Die Situation hat mich ein bisschen an Papa und Mama erinnert 🙂 Irgendwann kamen wir dann zu einem Bergwerk, wo die Strasse aufhörte. Hmm, ich habe nochmals die Karte angeschaut und gemerkt, dass wir gar nicht auf der Strasse sind, auf der wir eigentlich sein sollte. Also wieder zurück – Emilie ist bis da hin schon zwei weitere Male umgefallen und entsprechend demotiviert – und einen anderen Weg suchen. Wir haben ihn dann auch gefunden und es fing direkt mal mit einer Flussdurchquerung an. Die Strasse ist definitiv nicht mehr als eine solche zu bezeichnen, ich bevorzuge “ausgewaschenes Flussbett”. Nach ein paar weiteren Stunden, wir sind nicht wirklich vorwärts gekommen, da Emilie andauernd hinfällt und es auch Mathilde erwischt hat. Wir haben nicht mehr viel Wasser und vielleicht gerade mal einen Fünftel der Strecke geschafft. Ob noch Benzin im Tank ist, wussten wir auch nicht und es war schon 14.00 Uhr. Wir sind noch ein bisschen weiter gefahren, der Weg war meistens eben und wir sind in einer Kolonne durch den dichten Dschungel gefahren. Das Wissen, dass in diesem Park auch Tiger leben hat die Situation auch nicht gerade beruhigt und nach einem eher heftigen Abschnitt (beide Mädels sind noch ein paar Mal hingefallen) haben wir beschlossen umzudrehen und die Mission abzubrechen. Der Rückweg hat fast doppelt so lange gedauert, da die sportlich fahrende Mathilde zum ersten Mal zu spüren bekam, wie sich ein Unfall anfühlt und Emilie sowieso nahe am Nervenzusammenbruch war. Eskaliert ist das Ganze dann, als Emilie auf einem einfachen geraden Abschnitt wieder hingefallen ist und (sorry, ich muss mich zusammenreissen!) ihr Rucksack vom Bike in einen kleinen Bach fiel. Eigentlich ist es ja traurig, aber es war nur ein loch von ca. 1m x 1m und sie stürzt genau da. Dummerweise war ihr Handy und alles andere an Elektronik im Rucksack. Glücklicherweise hat alles nach zwei Tagen eingelegt im Reissack wieder funktioniert!!

Die Mädels waren überfroh, als wir wieder in der Stadt angekommen sind und wir haben uns alle erst mal ein Bier gegönnt. Die Strecke wäre übrigens durchaus schaffbar gewesen, es hatte ein paar schwierige Stellen, aber ein erfahrener Motorist kommt da locker durch (es sind uns sogar zwei Locals entgegengekommen, beladen mit je einem Schwein auf dem Motorrad!!). Bis auf ein paar Schürfungen und kleinen Blessuren ist aber nichts passiert! Wir haben noch einen Mechaniker aufgesucht, der die kaputten Roller wieder herrichtete. Mechaniker gibts übrigens in jedem 10-Leute-Kaff wie Sand am Meer. Ich glaube in Kambodscha gibts mehr Mechaniker als Restaurants!

 

Ich musste auch noch die Roller der Mädchen hoch-  und später wieder runterfahren

Am nächsten Morgen mussten wir dann also eine weite Strecke fahren um im Zeitplan zu bleiben. Wir haben es nach einem langen Tag bis zur ehemaligen Regierungshauptstadt Oudong ein bisschen nördlich von Phnom Penh geschafft. Kambodscha ist absolut nicht touristisch abgesehen von den zwei grössten Städten Phnom Penh und Siem Reap (mit dem weltbekannten Angkor Vat) und somit haben wir ins einzige Hotel eingecheckt und ein weiteres Mal Streetfood gegessen. Neben uns sassen der Polizeichef der Region und weitere hohe Beamte der Behörden. Wir hatten viel Spass, obwohl die unterschiedlichen Sprachen ein paar Schwierigkeiten machten, doch mit Hand und Fuss kann man sich immer verständigen. Die Männer in Kambodscha, vor allem Polizei und Beamte, gehen sehr gerne am Abend auf die Strassen und betrinken sich bis zum geht nicht mehr.

Nach einer weiteren Etappe sind wir dann endlich in Siem Reap angekommen und haben das Nachtleben erkundet. Es gibt unglaublich viele Night Markets und es herrscht ein buntes Treiben.

Auf dem Plan stand aber hauptsächlich der Besuch der weltgrössten Tempelanlage und UNESCO Weltkulturerbes. Die über 1000 Tempel, Dörfer und Pagoden erstrecken sich über das ganze Land und es wird vermutet, dass zum Höhepunkt des Königreichs bis zu einer Million Menschen im Grossraum Angkors gelebt haben. Wir haben lediglich zwei Tage eingeplant, es ist kaum möglich alles zu sehen und wir haben uns auf die wichtigsten Bauwerke beschränkt. Glücklicherweise konnten wir die Stätte mit unseren eigenen Rollern besuchen, ansonsten hätten wir wie alle Touris ca. 15$ für das Tuk Tuk bezahlen müssen.

Nun ja, die Tempel sind auf jeden Fall unglaublich beeindruckend, aber nach einer gewissen Zeit macht sich doch eine gewisse Müdigkeit breit. Auf der Suche nach einem schönen Platz um den Sonnenuntergang zu bestaunen wies uns ein Local an, auf den Hügel hochzuklettern. Es waren ca. 1000 Stufen bis wir oben zu einer Ruine kamen, welche wir hochstiegen und einen wunderschönen Überblick auf das Gelände hatten.

Nach den Tagen in Siem Reap haben Mathilde und ich uns von Emilie getrennt, weil sie wieder zurück nach Phnom Penh musste um ihren Flug zu erwischen. Wir sind noch um den See gefahren, bevor uns der Weg ebenfalls zurück nach PP führte. Mathilde flog dann zurück nach Hanoi bzw. zurück nach Frankreich und ich bin weiter nach Bangkok geflogen, wo ich jetzt sitze und auf meinen Bus in den Norden Thailands warte.

Angkor Vat

Mathilde

Unser Sonnenuntergangs Tempel

Jeder Turm hat vier Gesichter, die eine wesentliche Rolle im Buddhismus spielen

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kambodscha unglaublich vielfältig und doch ziemlich gleich ist. Es ist ein wunderschönes Land, mit sehr offenen, hilfsbereiten und freundlichen Leuten, eine kleine Oase in Südostasien. Die Touristen besuchen hauptsächlich die zwei grossen Städte und somit bleibt der Rest des Landes relativ unberührt vom Westen. Nach gut 20 Tagen (zusammen mit dem Mekong Delta), war ich jedoch froh, als ich mal wieder eine Pizza essen konnte und nicht drei Mal am Tag Reis und Nudeln essen musste. Ich freue mich aber schon wieder aus der Stadt raus zu kommen.

Anstatt umzufallen ist mir nur die Kette gerissen

Ein lokaler Bus (die Leute haben glaube ich noch nie einen Westerner auf einem Moped gesehen und uns immer bestaunt)

Aussicht: Ich werde vermutlich schon bald wieder in die Schweiz zurückkehren. Der Kontostand rückt mehr und mehr gegen Null und der Gedanke wieder an einem Ort zu leben (zumindest für eine gewisse Zeit) fühlt sich gut an. Ich werde jetzt erst in den Norden Thailands gehen und danach im Süden die traumhaften Inseln besuchen und gewiss den ein oder anderen Tauchgang machen bevor ich wieder nach Hause komme.

Good Morning Vietnam

Wenn man Vietnam hört, denkt man automatisch an den Krieg, Kommunismus und vielleicht noch an schöne Strände. Und genau so ist es, das Land selbst wurde von den Franzosen kolonialisiert und dann von den Amerikanern verbombt und diese Umstände sind noch sehr stark im Alltag und dem Geiste der Menschen zu spüren. Dennoch ist die Natur geprägt von zahlreichen Weltkulturerben und Nationalparks, sogar eines der neuen 7 Naturweltwundern ist hier zu finden.

Ich habe mich also von Bali und Indonesien verabschieded und mich mit meinem neu gewonnenen englischen Freund Jack in der Hauptstadt Vietnams Hanoi verabredet. Er ist schon zwei Tage früher nach Singapur geflogen um sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Wir haben uns dann aber am Flughafen in Singapur getroffen, da wir per Zufall die selbe Maschine nach Hanoi gebucht hatten.

Hanoi ist eine sehr lebendige Stadt, doch nach 11 Uhr abends kehrt komplette Ruhe ein. Die Läden folgen einer strikten Sperrstunde, die von der Polizei auch kontrolliert wird. Es kam mehr als einmal vor, dass wir abends noch beim Bier sassen und die Besitzer die Lichter im lokal losch und sämtliche Stühle reingetragen hat. Gerade als er fertig war, wir haben immernoch unseren Gerstensaft geschlürft, kam die Polizei um die Ecke, hat kurz rumgeschaut, und ist wieder abgefahren. Die Lichter gingen wieder an, die Tische wieder nach draussen getragen und es ging weiter wie zuvor. Doch spätestens ab Mitternacht schliessen auch die letzten Bars und Clubs und die Leute gehen nach Hause – es sei denn, man weiss wo die illegalen Parties steigen 😉

Nach ein paar Tagen in Hanoi wurde uns das Stadtleben definitiv zu viel und wir haben eine Tour zu einem der neuen 7 Welt-Naturwundern gebucht. Ein Minibus hat uns zu einem Boot in der Ha Long Bay geführt, auf dem wir die nächsten zwei Tage durch die von 1969 Kalkinseln geprägten Bucht dümpelten. Wir haben eine Höhle in einer der Inseln besucht und mit dem Kanu kleinere Inseln angefahren. Wenn einem das Panorama tagsüber noch nicht vollständig begeistert hat, überzeugt es spätestens zum Sonnenuntergang. Ich bin auf eine der Inseln geklettert um von dort über hunderte Inselchen der sinkenden Sonne entgegenzublicken.

Ha Long Bay

In der Nacht wollten wir eigentlich Kalamare fischen, doch die bissen leider nicht an. Wir haben als einziges Lebewesen einen Krebs vorbeischwimmen sehen und beschlossen, diesen Krebs zu fangen. Am Ende haben wir ganze 5 Krebse mit selbst gebauten Krebs-Fallen gefangen und dem Koch zum verarbeiten weitergereicht. Viel Fleisch war nicht dran, doch es war ein gelungener Mitternachtssnack.

Kiosk in der Ha Long Bay

Am nächsten Tag sind wir noch weiter durch die bezaubernde Landschaft gecruised und dann via Minibus wieder zurück nach Hanoi gefahren, denn schon bald ging der Buffalo Run, eine Tour von Hanoi nach Hoi An los…

 

Buffalo Run

Wir waren eine Gruppe von 11 Leuten, inklusive einem neuseeländischen und einer vietnamesischen BegleiterIn. Am ersten Tag ging es zu einem Nationalpark im Landesinneren, wo wir eine Affen- und Schildkrötenaufzugsstation besucht haben. Danach sind wir mit dem Fahrrad die rund 20 km durch den Park geradelt und haben unterwegs eine weitere Höhle besucht. Am Ende erwartete uns die einfache, aber mitten im Dschungel gelegene Unterkunft. Nach einer kalten Dusche um den Körper wieder ein bisschen abzukühlen wurde uns das erste Mal richtiges vietnamesisches Essen serviert. Es gibt generell Schweine- und Rindsfleisch, dazu Variationen von Gemüse, meistens Kürbis, Gurken und Tomaten dazu Nudelsuppe oder Reis und selbst gebrannten Reiswein. Der Reiswein verdient eigentlich den Namen Wein überhaupt nicht, denn es ist eher ein starker Schnapps. Nach unzähligem Anstossen torkelten wir, mit Taschenlampen bewaffnet durch den pechschwarzen und zirpenden Dschungel. Der vietnamesische Guide hatte schon ein bisschen zu viel Reiswein intus und erfreute sich daran, uns Steckinsekten (stick insects) anzuwerfen. Normalerweise sieht man in der Nacht auch noch fliegende Eichhörnchen, ab und zu eine Schlange und sogar Loris. Doch ein Sturm, der den Tag zuvor gewütet hat, hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und die “coolen” Tiere haben sich alle weiter in das Dickicht zurückgezogen. Somit blieben uns unzählige Insekten in allen Farben und Formen, unglaublich giftige Frösche (wenn sogar der Vietnamese einen grossen Bogen um die Tiere macht, glaube ich ihm das), Vögel, die kopfüber unter Blättern hängen und weitere kuriose Tiere. Ich habe dann noch einen kleinen Rundgang alleine gemacht, mit der Hoffnung noch ein aussergewöhnliches Tier zu sehen. Doch auch alleine hatte ich kein Glück.

Höhlenforscher

Der folgende Tag bestand grösstenteils aus Busfahren und wir wurden in einem weiteren Nationalpark eingecheckt. In diesem Park “Phong Nha” befindet sich das grösste Land-Höhlensystem, welchem wir natürlich einen Besuch abstatteten. Zudem ragen auch hier, wie in der Ha Long Bay Kalkfelsen völlig zufällig aus dem Boden. Wir haben dann noch einen Farmstay besucht, wo ich zum ersten Mal “Shepherd’s Pie”, eine britische Spezialität gegessen habe. Stellt euch eine Bolognese ähnliche Hackfleischmischung, mit Kartoffelpüree und Käse überbacken und in einer Schüssel serviert vor. Mama, das müssen wir auch mal machen 🙂

Lunchpalette

Ausgeklügeltes Bar-System

Von Phong Nha sind wir dann weiter in die Demilitarisierte Zone gefahren und haben uns mit dem örtlichen Bombenentschärfungsteam verabschieded. Glücklicherweise haben diese früher am morgen ein Bomblet von einer Splitterbombe aus dem Jahre 71 gefunden, welches nicht transportfähig war und sie an Ort und Stelle “entschärfen” mussten. Entschärfen ist falsch, weil sie die Bomblets mit einer Ladung TNT in einem sicheren Umfeld zur Explosion bringen. Als sie in die Runde fragten, wer denn die Bombe explodieren möchte, habe ich mich natürlich gemeldet und schlussendlich auf den Knopf für die Detonation gedrückt. Das war eine richtig coole Erfahrung und ihr könnt das Video unter dem nachfolgenden Link anschauen:   http://youtu.be/1UCcwGLeYI8

Danach haben wir noch ein Bombenmuseum besucht und einiges über die Bombenabwürfe der Amerikaner im Krieg gelernt. Noch heute werden jede Woche ca. 200 kg Explosionsmaterial gefunden, nur im Umkreis von Dong Ha und Quang Tri. Natürlich gibt es auch noch regelmässig Tote durch vergrabene Bomben, die plötzlich ausgelöst werden, seit den 90er Jahren gab es über 7000 Tote alleine in der DMZ.

Zudem konnten wir noch die Tunnel besuchen, welche bis zu 23m unter dem Erdboden verlaufen und von Krankenstation über Wachposten bis Ess”saal” alles wesentliche bieten. Ein wenig bekannter als die Tunnels in der DMZ sind diejenigen ein bisschen ausserhalb von Saigon, die Cu Chi Tunnels. Ich habe jedoch nach dem Besuch genug von der beengenden, dunklen Gängen gehabt und beschlossen, die Cu Chi Tunnels nicht zu besichtigen.

Tunnels in der DMZ

Wir haben in Hue übernachtet und die Stadt sowie die grösste Tempelanlage in Vietnam besichtigt um später ein wenig am Strand bei einem leckeren BBQ zu relaxen.

Am nächsten Tag ging es schon früh mit den Rollern von Hue nach Hoi An, die so genannte “Top-Gear-Strecke” (Top Gear ist eine britische Autosendung und machte den Pass berühmt). Auf dem Weg machten wir noch Halt bei den Elephant Springs, wunderschöne Quellen, in denen wir badeten und unser Mittagessen zu uns nahmen. Ich teilte mir ein Moped mit Jack und als er fuhr sind wir umgefallen. Es ist uns beiden nicht viel passiert, doch ich habe mittlerweile seit 3 Wochen Wunden am Fuss, die sich immer wieder infizieren und eitern. Naja, es wird zu Hause dann schon verheilen 🙂

Elephant Springs

Der Hai Van Pass war jetzt nicht der schönste, den ich je gefahren bin (wir Schweizer sind diesbezüglich ja sehr verwöhnt), aber es machte Spass in einer Gruppe mit Mopeds einen Pass hoch- und runterzuheizen. Auf der anderen Seite der Bergkette ist Da Nang, eine aufstrebende Stadt, die vor allem auch für ihre feuerspeiende Drachenbrücke bekannt ist. Wir mussten aufgrund des Zeitdrucks jedoch zügig weiter, um noch vor der Dunkelheit in Hoi An anzukommen. Drei Plattfüsse haben uns zeitlich ein wenig aus dem Rahmen geworfen.

In Hoi An sind wir dann nach einem Aussie-Abendessen müde ins Bett gefallen. Ich habe mir am nächsten Tag in der hübschen Schneider-Stadt zwei Anzüge anfertigen lassen, die hoffentlich bald in der Schweiz ankommen. Als sich die Gruppe aufgelöst hatte, sind ich und Jack weiter nach Nha Trang gefahren. Nha Trang ist eine bekannte Feriendestination unter den Russen und ist wohl die Stadt mit dem grössten Wohlstand in Vietnam. Überall schiessen schöne Hochhäuser aus dem Boden, Maserattis und andere Luxuskarossen fahren durch die Strassen und es gibt einen Vergnügungspark auf einer eigenen Insel. Nach einem Tag am Strand und ein bisschen Sightseeing verging mir die Lust an der pulsierenden Stadt und wir fuhren weiter nach Da Lat.

Da Lat liegt etwa auf 1500 m.ü.M. und es war KALT!! In der Nacht sank das Quecksilber auf gute 10°C, tagsüber kletterte es kaum über 20°C. Es herrscht ein ideales Klima für Kaffee- und Teeanbau und somit zieren Treibhäuser und Kaffeeplantagen die Hügel rund um die Stadt. Zudem gibt es Kopi Lowak-Farmen, das ist Kaffee, der von Wieseln gegessen und ausgeschieden wird um dann zu dem braunen Gold zubereitet zu werden. Eine Tasse Kopi Lowak kostet ca. 10$ und das Kilo wird in Europa und den USA für gut 700-800$ verkauft. Es war definitiv nicht der beste Kaffee, doch einen Versuch wert.

Am nächsten Tag haben wir uns zum Canyoning angemeldet und unter anderem eine 12m Wand und einen 25m Wasserfall abgeseilt, sind von gut 10m ins Wasser gesprungen und haben uns auf natürlichen Rutschen den Fluss runtertreiben lassen. Das war eine richtig coole Erfahrung, obwohl es mich mit meiner Höhenangst ziemlich Überwindung gekostet hat.

Canyoning in Da Lat

Abends hat uns der vietnamesische Hostelbesitzer zu örtlichen Spezialitäten wie Schlange und Frosch überredet, und wir durften miterleben wie die Schlange vor unseren Augen getötet, und das noch schlagende Herz von mutigen Männern verschlungen wurde. Die Schlange wurde dann ausgequetscht und das Blut in den Vodka (eigentlich Reiswein, aber Vodka ist billiger) gemixt um danach alle 5 Minuten beim Essen ein Shot von dem Getränk zu nehmen. Das selbe wurde übrigens mit der Galle gemacht, doch ich mochte den Gallensaft nicht sehr. Die Schlange wurde dann zu sechs Gängen verarbeitet. Mir persönlich hats nicht sehr geschmeckt, zumal auch fast kein Fleisch an der Schlange war und die Gänge hauptsächlich aus Haut, Knochen und inneren Organen bestanden.

Bloodshots

Yummie

Wir haben uns für den nächsten Morgen dazu entschlossen, die Gegend auf eigene Faust mit den Mopeds zu erkunden. Die Hauptsehenswürdigkeit waren auf jeden Fall die Elephant Falls, wunderschöne Wasserfälle im Niagara-Fall-Stil. Ich habe mich nach über einem Monat dann in Da Lat von Jack verabschiedet, der wegen des Zeitdrucks direkt nach Saigon fuhr um dann Kambodscha in einer Woche zu erleben, bevor er von Bankok zurück nach England fliegt. Ich habe jedoch schon neue Reisegspänli gefunden und bin mit denen nach Mui Ne, der Wind- und Kitesurf Hauptstadt des Landes. Leider hatte es aufgrund eines Typhoons keinen Wind sondern nur Regen. Ich wollte eigentlich versuchen, dort einen Job zu finden doch das Städtchen hat mich nicht so mitgerissen und es ist absolute Nebensaison im Moment. Deswegen bin ich dann nach drei Tagen mit der Französin und dem Kolumbianer weiter nach Saigon/Ho Chi Minh City gefahren. Da haben wir ein paar Tage das Stadtleben genossen und fahren demnächst ins ländliche Mekong-Delta bevor es weiter nacht Kambodscha geht. (Ich bin schon im Mekong-Delta, aber ich mag nicht mehr schreiben, deswegen erfahrt ihr mehr davon im nächsten Teil)

Phew, und jetzt geh ich schlafen 🙂

PS: Ich habe mal eine Route auf der Karte eingezeichnet, für die die’s interessiert:

Veröffentlicht unter 2013 | Verschlagwortet mit

Gili und Lombok

Nach den Tagen des Surfens bin ich wieder zurück nach Kuta, dem Ausgangspunkt für meine weiteren Reisen. Ich habe da im Hostel eine Gruppe kennengelernt und bin spontan mit Ihnen auf die Gili Islands gefahren. Die Inseln liegen nordöstlich von Lombok und es dauerte ca. 1.5 Stunden mit dem Schnellboot um auf die grösste der drei Inseln zu gelangen. Nun ja, gross sind sie alle nicht. Es gibt kein motorisierter Verkehr und Gili Trawangan hat man in gut 2 Stunden zu Fuss umrundet. Für die etwas fauleren, kann man auch ein Kutschen-Taxi nehmen, doch aufgrund der geringen Distanzen lohnt sich das nicht wirklich. Es gibt nur ein Dorf auf der Ostseite der Insel und das ganze Leben spielt sich entlang dieser Strasse ab. Gili T. ist als „Partyinsel“ bekannt, doch aufgrund des Ramadans wurde kaum Musik gespielt und es gab eine Bar in der jeden Abend eine „Silent-Disco“ stattfand. Das bedeutet, jeder bekommt Kopfhörer über welche die Musik des DJ’s in die Ohren gelangt. Ist ganz lustig für eine kurze Zeit aber wird dann doch sehr unsozial.

Kutsche auf Gili Trawangan

Ich habe auf der Insel 5 Tauchgänge gemacht und einiges gesehen. Die Riffe sind zwar fast vollständig durch das Dynamitfischen zerstört worden, aber dennoch hat es sehr viel Leben im Wasser. Ich habe bestimmt an die 15 Schildkröten, zwei Weisspitzenriffhaie, zwei klitzekleine Seepferdchen und zahlreiche Schnecken und andere Tiere gesehen.

Sundowner Cocktails am Sunset Beach – Gili T.

Wir hatten eine lustige und zum Teil auch bizarre Zeit auf den Gilis und nachdem zwei von der Gruppe weitergereist sind, blieben nur noch zwei Engländer von Norwich und ich übrig. Wir haben dann beschlossen nach Lombok zu fahren und da die Südküste zu bereisen. Nun ja, Gili T. hat seine Spuren hinterlassen und wir haben hauptsächlich geschlafen oder am Strand gelegen um die Müdigkeit zu vertreiben. Einen Ausflug zur Monkey Island war so etwa der Höhepunkt und nachdem die Wellen nicht so gut waren, wie alle sagten, sind wir schon einen Tag früher wieder zurück nach Bali gereist.

Monkey Island – Kuta Lombok

Tankstelle mitten im Nirgendwo (Ja, wir haben uns verfahren!!) – Auf dem Weg nach Mawi Lombok

Ich wollte eigentlich von den Gilis einen Segeltörn auf die Komodoinsel buchen, wo man wunderschöne Schnorchel- und Tauchplätze vorfindet und natürlich den Komodowaranen einen Besuch abstatten kann, doch es war leider schon alles ausgebucht. Dann habe ich mir überlegt, den 3.700m hohen Vulkan Mt. Rinjani auf Lombok zu besteigen, doch irgendwie kam der Zeitdruck dazwischen und der eine Engländer fliegt morgen nach Vietnam und ich habe mich spontan angeschlossen. Ich warte also momentan auf den Flieger, der mich in 5 Stunden nach Singapur bringt, wo ich 12 Stunden auf den Anschluss warten muss und treffe ihn dann in Hanoi. Was wir in Vietnam genau vorhaben ist noch unklar, doch wir wollen auf jeden Fall der Küste entlang in den Süden. Vielleicht werde ich eine Weile in Mui Ne bleiben um ein bisschen zu windsurfen und eventuell ergattere ich einen Job als Surflehrer, aber das werde ich mir dann vor Ort anschauen.

Ich freue mich sehr auf die bevorstehende Reise und glaube der Tapetenwechsel ist genau richtig jetzt. Ich werde wieder von Vietnam berichten und wünsche euch allen schöne Sommertage.

Bali Belly

Bali Belly

Ich habe die letzten zwei Wochen in Neuseeland in Wellington in einem Backpacker-Hostel verbracht und nach günstigen Flügen Ausschau gehalten. Für 600$ bin ich dann am 9. Juli von Wellington nach Denpasar auf Bali geflogen. Die Wartezeit war schwierig, die Trennung hat mich sehr mitgenommen und auch jetzt, einen Monat nach der Aufgabe der Beziehung kämpfe ich manchmal noch mit meinen Gefühlen. Doch das Leben muss irgendwie weiter gehen und so habe ich beschlossen in Bali einen Neuanfang zu starten. Da ich alleine unterwegs bin, gibt es oft einsame Momente, in denen ich in mich kehre und zu viel über Dies und Das nachdenke. Was hilft also mehr gegen diese Momente als Gesellschaft?

 

Am Flughafen in Denpasar angekommen erwartete mich eine schwüle, aber nicht unangenehme Hitze. Vorbei an den Scharen von Touristen, die hinter einer Glaswand auf Ihren Abflug warteten passierte ich die Beamten vom Zoll und bekam mein Touristenvisum in den Pass gestempelt. Vor den Türen des Flughafens warteten schon duzende Taxifahrer und stürmten zu mir, wie Kinder zu dem Eiverkäufer stürmen. Ich gab einem Fahrer die Adresse von dem Hostel und fühlte mich bereits wieder ein bisschen wie zurück in Ägypten. Dieser erste Eindruck sollte noch lange anhalten. Der Verkehr ist flüssig, folgt aber seinen eigenen ungeschriebenen Gesetzen. Die Rollerfahrer, und davon hat es mehr als Velofahrer in Amsterdam, schwirren links und rechts am Auto vorbei, es wird gehupt und hektische Handzeichen gelten als Standard. Dennoch war ich überrascht, wie gut es funktionierte und je länger ich hier bin, desto einfacher ist es, sich im Verkehr zurecht zu finden. Fast jeder blinkt (auf jeden Fall mehr als auf schweizer Autobahnen); die Autos fahren generell in der Mitte der Strasse, so dass die Roller auf der Seite überholen können und so sicherer vor dem entgegenkommenden Verkehr sind; die Zweiräder werden aber sonst von den Autofahrern ignoriert und müssen für sich selbst schauen; und das Wichtigste, alles ist erlaubt, man muss sich nur gegenseitig respektieren.

 

Die Unterkunft erinnerte mich ein bisschen an die Militärzeit, ein Raum mit insgesamt zwölf übereinander gestapelten Betten, jeweils drei in einer Reihe. Nur hatte man ein bisschen mehr Platz als das man sich von den Hühnerkäfigen in der Zivilschutzanlage gewohnt war.

Ich habe mich am ersten Abend dann gleich mit ein paar Bekanntschaften in die Clubs in Legian aufgemacht und wusste sogleich, dass ich hier nicht bleiben möchte.

Am nächsten Tag habe ich dann eine Freundin aus der Schweiz und ihre holländische Freundin getroffen und wir haben uns ein Auto gemietet um die Insel in ein paar Tagen zu erkunden. Irgendwie ist alles einfach hier, ein paar kurze Formalitäten später hatten wir schon das Auto an die Unterkunft gebracht bekommen und wir konnten selbst losfahren. Der Weg führte durch dichte Siedlungen mehr oder weniger der Küste entlang Richtung Nordwesten. Als Tagesziel wurde Medewi ausgewählt und nach kurzer Suche haben wir ein Hotel für die Nacht gefunden. Kurz darauf sind wir runter an den Strand und wurden durch freundliche Locals begrüsst. Medewi ist sehr stark vom Islam geprägt und trotz des Ramadans wurde uns gleich etwas zu trinken angeboten. Wir haben viel geplaudert und sind danach in ein Warung (=Restaurant/Hotel) wo ich zum ersten Mal die indonesische Küche entdeckte. Klassisches Mahl ist Nasi Goreng aber sämtliche Kombinationen aus Reis oder Nudeln mit Gemüse, Hühnchen oder Seafood ist gängig.

Am darauffolgenden Tag sind wir weiter in den Nordwesten der Insel gefahren und wollten einen Schnorchelausflug zur einer nahe gelegenen Insel im einzigen Nationalpark machen. Der Ranger verlangte gut 80.- Franken für einen Tagesausflug mit dem Boot, doch glücklicherweise konnten wir uns einer Tauchgruppe anschliessen und haben knapp einen Drittel davon bezahlt. Die Stunden auf dem Boot und vor allem im Wasser waren sehr schön, auch wenn die Riffe schon ziemlich ausgebleicht waren. Danach führen wir weiter ins holländisch geprägte Lovina, wo wir einen super Deal mit einem Hotelbesitzer machen konnten. Vielen Dank an dieser Stelle für das Verhandlungsgeschick und den Nationalitätenbonus unserer holländischen Freundin. Der Besitzer, ein Innenarchitekt, hat das Zimmer mit tausenden Muscheln geschmückt, selbst die Lampen waren aus Muscheln gefertigt. Wir haben beschlossen, einen weiteren Tag zu bleiben und haben am nächsten Tag einen Ausflug zu den von der UNESCO als Welterbe eingestuften Reisfeldern, sowie einem Wassertempel gemacht.

Wassertempel

Reisfelder

Muschelzimmer

Danach fuhren wir durch die Inselmitte, vorbei an riesigen Vulkankratern in den Südosten und haben uns für die letzte Nacht in Padang Bai einquartiert. Das Dorf wird bestimmt vom Hafen, wo die Fähren zu der Nachbarinsel Lombok übersetzen.

Und schon neigte sich der Roadtrip dem Ende zu. Wir haben Salome in Ubud, der Künstler- und Alt-Hippiestadt abgesetzt und den Wagen zurückgebracht. Danach habe ich mich von Lianne verabschiedet und mir einen Roller gemietet um damit zurück nach Ubud zu kommen und gemeinsam mit Salome die Stadt zu erkunden. Auf dem Weg dahin wurde ich prompt von einem Motorradpolizisten angehalten und musste aufgrund eines fehlenden Internationalen Führerscheins eine Busse bezahlen. Er hat mir gedroht, meinen Führerschein einzubehalten und so habe ich ihm anstatt der verlangten 100.- angefangen Noten in die Hand zu drücken. Schluss war bei 40.- und ich durfte mit Führerschein weiterfahren. Seit dem Ereignis schaue ich ganz genau, ob ich irgendwo einen Polizisten erkennen kann. Später wurde mir gesagt, bei stationären Kontrollen soll man einfach durchfahren und versuchen abzuhauen, schafft man das, gebührt einem der Respekt des Polizisten. Ich hoffe, nicht in diese Situation zu kommen (obwohl so eine kleine Verfolgungsjagd sicher lustig wäre J).

Ubud hat sehr viel im künstlerischen und spirituellen Rahmen zu bieten, ist ansonsten aber eine gewöhnliche Stadt in Bali. Wir haben also einen Spaziergang durch die Strassen unternommen und sind durch die Hauptattraktivität, den Monkey Forrest, gewandert. Dort wimmelt es von Affen und wir hatten viel Spass mit Ihnen. Ich wurde sogar von einem Tier verfolgt, weil ich ihm an den Schwanz gefasst habe. Die Affen klauen angeblich was das Zeug hält und sind so intelligent, dass man einen Tauschhandel Banane gegen geklaute Ware machen kann.

 

Am nächsten Morgen habe ich mich auch von Salome verabschieded und bin weiter auf die südliche Halbinsel Bukit gedüst. Dort habe ich ein Warung an einem wunderschönen Strand gefunden und bin seitdem hier. Die Wellen brechen wie im Bilderbuch direkt vor meinem Fenster und ich habe mir ein Surfboard gemietet und bin jeden Tag mehrere Stunden auf dem Wasser am Surfen (ich werde mittlerweile richtig gut!!) Ich habe jetzt erstmals für weitere vier Tage verlängert und lasse meine Seele baumeln. Um auf das Eingangsthema zurückzukommen, die Gesellschaft hat mir über diese Tage sehr geholfen mich ein wenig abzulenken und meine Reiselust kommt langsam wieder zurück. Doch bis dahin geniesse ich den Sonnenschein, die super Wellen und freue mich jeden Tag aufs Neue die Wellen abzureiten.

Mein “Hotel”…

… an diesem Strand

Sunset beer

Stimmungsbild 🙂

Westküste

Es ist schon wieder so viel passiert, dass es für einen Blogeintrag reicht.

Im letzten Teil war ich also in Franz Josef an der Westküste der Südinsel. Der nächste Tag war nach dem Unwetter überraschend freundlich, so beschloss ich, mir den Franz Josef Gletscher anzuschauen und zu besteigen. Der Gletscher ist ein Touristenmagnet und so war ich bei weitem nicht der Einzige mit dieser Idee. Ich folgte der Karawane der Campervans bestehend aus allen möglichen Mietwagenfirmen und fand mich auf einem gut ausgebauten Kieselparkplatz wieder. Von da ging es etwa 20 Minuten bis zum Gletscher, doch durch die Unwetter wurde uns der Zugang zum Gletscher verwehrt. Wir konnten nur bis ca. 1.5km an das Eis ran. Na gut, dann fahre ich eben die 30km zurück in den Süden zum Fox Glacier und versuche mein Glück dort. Aber auch dort dieselbe Situation, man konnte die riesigen Eismassen nur von max. 600m entfernt bestaunen. Der Eindruck war trotz der Entfernung imposant.

Ich fuhr wieder zurück nach Franz Josef, da sich direkt hinter meinem Hostel ein Weg zu einer Höhle befand. Der Zugang war ganz unauffällig in einer Seitenstrasse und der Weg führte steil den Berg hoch. Am Ende angekommen offenbarte sich mir ein Eingang zu einem Stollen, welcher knöchelhoch mit Wasser gefüllt ist. Wie ich erfahren habe, diente dieser Stollen zum Betrieb eines Turbinengenerators. Das Wasser wurde durch den Berg umgeleitet und durch eine Leitung 600m den Berg runtergeschossen. Am Eingang des Stollens war ein Paar Gummistiefel platziert, welche aber so ausgetreten waren, dass ich lieber Barfuss da rein bin. Das Wasser war eisig kalt und wie ich feststellen durfte waren die Batterien in meiner Stirnlampe langsam aufgebracht. Ich habe dann mit dem iPhone ausgeholfen. Der Stollen war ca. 1.5m hoch und hatte eine kleine Neigung. Als ich ungefähr in der Mitte war, konnte ich keinen der Ausgänge mehr erkennen und um mich rum war absolute Dunkelheit. Und dann hörte ich ein Grollen im Berg. Ich hatte Angst, dass vielleicht ein Erdbeben den Ausgang verschütten könnte und somit bin ich ziemlich schnell zurückgelaufen.

Tunnel Eingang

Mitten drin

Ich bin dann weiter nach Hokitika gefahren und kam gerade nach Einbruch der Dunkelheit da an. Ich habe gelesen, dass es da eine Nische mit Glühwürmchen hat und so bin ich gleich  mal da hin. Die Nische war praktisch entlang des Highways und ich glaube, es war das erste Mal, dass ich Glühwürmer gesehen habe. Es war schön zu beobachten, wie mit der Zeit immer mehr kleine Lichter in der Wand erschienen sind.

Am nächsten Tag bin ich dann weiter über Greymouth nach Westport gefahren und habe auf dem Weg nach diversen schönen Stränden noch einen Halt bei den Pancake Rocks (Puahuawaiassauchnichtmehr) gemacht. Das sind Limestone Felsen aus dem Meer welche wie Pfannkuchen aufgeschichtet aus dem Wasser ragen. Zwischen den Felsen hats auch noch Blowholes wo die Wellen das Wasser durch Löcher im Fels drückt und es dann in einer Fontäne herausspritzt.

Pancake Rocks

In Westport gabs nicht viel zu sehen und so habe ich mich in das rund 100km entfernte Karamea aufgemacht. Karamea ist etwa so gross wie Hintertupfikon und liegt völlig isoliert am nördlichen Ende der Westküste. Aber von da zeigt eine Schotterpiste ab, welche zu einer gigantischen Arche und diversen Höhlen führt. Nach gut einer Stunde Fahrt auf der einspurigen und kurvigen Waldstrasse kam ich zu den Höhlen, welche sich ziemlich verdeckt im Dickicht des Regenswalds befanden. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet, beim Informieren las ich nur Höhle und wusste, dass ich da hin will. Die Erste der beiden Caves war ungefähr kopfhoch und sandig. Über dem Sand lag eine Schicht Erde, welche völlig aufgebrochen war, wie man es von den Bildern aus Afrika kennt. Die Höhle verjüngte sich stets in den Dimensionen und schlussendlich lief sie kegelförmig aus.

Immer schön der Sonne nach

Höhlenforscher

Die zweite Höhle war komplett anders und sicher 5-7m hoch und ca. 12-15m breit. Von der Decke hingen Tropfsteine und es war feucht. Ich konnte etwa 10 Minuten in sie hineingehen, ehe ich das Ende erreicht hatte. Auf dem Rückweg folgte ich noch einem anderen Weg, welcher zu einer riesigen Arche führte. Der Pfad führte entlang eines blutroten Flusses, gesäumt mit weissen Felsen. Das Rot kam von dem extrem eisenhaltigen Wasser und der Fluss schlängelte sich leuchtend rot durch das dichte Grün des Regenwaldes. Es war bezaubernd. Nach gut 40 Minuten kam ich zu der Arche. In etwa 100m Höhe ragte eine Felsbrücke und verbindet zwei etwa 50m entfernte Felsen. Unmittelbar hinter dieser Brücke floss der Fluss durch die unglaubliche Oparara Arch. Die Arche ist 200m lang, 49m breit und 37m hoch und leicht gebogen, so dass man nur einen Teil des anderen Ausgangs sehen kann. Doch das Bild von dem braunroten Fluss, den weissen Steinen an seinem Ufer den Tropfsteinen von der Decke der Arche und das quer einfallende Sonnenlicht am anderen Ende, welches einen kleinen Regenbogen um den winzigen Wasserfall erzeugte war unglaublich schön.

Ich fuhr also wieder zurück nach Westport und am nächsten Tag zur Nordküste rund um den Abel Tasman Nationalpark. Ich wollte eigentlich den Abel Tasman Park bewandern, doch das Wetter war eindeutig zu schlecht für eine mehrtägige Wanderung. Ich bin also hoch zur Golden Bay und habe nach einem wunderschönen Sonnenuntergang mal wieder frei am Wasser geschlafen. Die nächsten zwei, ebenfalls verregneten Tage verbrachte ich in Nelson und fuhr dann mit der Fähre zurück nach Wellington.

Ich hatte eine super Zeit auf der Südinsel von Neuseeland, sehr viel Natur gesehen und liebe Menschen und Mitreisende kennen gelernt. Ich bin mittlerweile wieder in Wellington, bei der Freundin ausgezogen, verkaufe mein Auto und plane meine Weiterreise nach Indonesien. Lange wird’s wohl nicht mehr gehen und ich berichte wieder von Bali. Alles Gute von Neuseeland.

Drüben im Süden

Achtung, es hat gleich 2 Updates gegeben:)

 

Frühmorgens an einem stürmischen Tag fuhr ich zum Fährhafen und wartete im Regen, bis ich auf die Fähre auffahren konnte. Die dreieinhalbstündige Fahrt hat mich gut 120.- gekostet und führte von Wellington durch einige verwinkelte Fjorde nach Picton, der Hafenstadt im Norden der Südinsel. Die Überfahrt war trotz der stürmischen See erträglich.

Auf der Südinsel angekommen habe ich gleich zwei Backpacker mitgenommen, die die Südinsel zu Fuss und per Autostopp erkunden. Die Route führte über eine Küstenstrasse nach Kaikoura. Ich habe gelesen, dass es auf dem Weg dazwischen einen kleinen Bach mit Wasserfall gibt, wo eine Seehundkolonie zu Hause ist. Wir hätten denn Abzweiger fast verpasst, aber kurz darauf wanderten wir den zwei Kilometer langen Weg entlang des Bachs bis zum Wasserfall. Kurz nach dem Loslaufen kam und ein Pärchen entgegen und meinte da wären gut 60-70 Junge beim Wasserfall oben. Gerade als sie dies sagte, sahen wir zwei junge Seehunde im Wasser spielen. Auf dem Weg begegneten uns sicher an die 20 Tiere, die zum Teil einfach nur faulpelzten oder sich mit den anderen neckten. Es war einmalig!! Noch nie hatte ich überhaupt einen Seehund in freier Natur gesehen und da wurde ich gleich überschwemmt. Die Kinnlade fiel uns allen dann aber am Wasserfall runter. Es war ein Gewusel sondergleichen, die jungen Seehunde spielten, sprangen und kämpften in der Lagune unter dem brausenden Wasserfall. Ein weiterer Teil der Herde robbte am Land unruhig umher oder gönnte sich einen erholsamen Schlaf. Wir waren verzaubert!

Auf dem Rückweg führte sich dann ein Junges als Hund auf und hat mich auf Schritt und Tritt begleitet, bis dann zu viele Leute da waren und es sich in Sicherheit brachte.

Kaikoura ist die Wal-Stadt der Südinsel. Aufgrund seiner tiefen Canyons, die bis zum Land hinreichen wohnt in den Gewässern vor Kaikoura eine Schule Pottwale. Die Wale sind zum Teil von Land aus erkennbar, der Tourismus ist jedoch auf Whale watching eingestellt, ob per Flugzeug, Boot oder Kayak. Ich habe es von Land aus versucht, doch leider keine Wale gesehen. Dafür bin ich dann auf der Halbinsel vor der Stadt rumgewandert und habe unzählige ausgewachsene Robben gesehen. Es ging so weit, dass die Robben sogar im Weg lagen und ich sie verscheuchen musste. Nach dieser halbtägigen Wanderung bin ich dann noch ein bisschen weiter in den Süden gefahren und habe an einem einsamen Strand inmitten von Kühen mein Auto hingestellt und genächtigt.

Kaikoura peninsula

Nach einem wunderschönen Sonnenaufgang fuhr ich weiter nach Christchurch. Die Stadt wurde zu grossen Teilen von mehreren Erdbeben demoliert und fast das ganze Stadtzentrum wurde dem Erdboden gleichgemacht und befindet sich nun im Aufbau. Das Zentrum hat sich gegen Westen verschoben und das kulturelle Leben findet nun auf der anderen Seite des weitläufigen Parks und Botanischem Garten statt. Nach einer Nacht im Hostel und zwei weiteren in der Garage eines Couchsurfers zog ich weiter in Richtung Dunedin. Auf dem Weg dahin befinden sich die Moeraki Boulders, das sind kugelrunde Findlinge, die zerstreut am weiten Strand rumlagen. Just als ich da war hat es zu schneien begonnen und ich traute meinen Augen nicht. Ein Schneesturm am Strand ist nicht das höchste der Gefühle, aber dadurch wurde die Atmosphäre um die Steine wunderschön. Der Himmel hat sich kurz darauf geklärt und ich kam noch zu Sonnenschein-Photos der Boulders.

 

In Dunedin dann wurde es heftig. Schnee und Hagel überall, die Strasse war weiss und mit einer 5cm Schicht Hagelkörner bedeckt. Ich hab mich schleunigst ins Hostel aufgemacht, bei dem Wetter wollte ich nicht im Auto schlafen. In Dunedin habe ich 2 Tage verbracht und mir die Stadt und Umgebung angeschaut. Bis jetzt ist das wohl mein Favorit, kulturell und baumässig.

Ich fuhr dann den Umweg der Küste entlang und lief am Nugget Point zu dem wunderschönen, kleinen Leuchtturm. Unterwegs habe ich mal wieder einen Backpacker aufgelesen und zu zweit sind wir den südlichsten Punkt der Südinsel angefahren. Der Ort hat mich ein wenig an den südlichsten Punkt Hawaii’s erinnert, die Küste war schroff und steil, die Landschaft grasig und unwirtlich. In Invercargill dann habe ich Ihn beim Hostel abgesetzt und wollte zum Campingplatz fahren als plötzlich ein Auto in mein Heck krachte. Beiden Fahrern ist zum Glück nichts passiert, aber ich habe dennoch einen Blechschaden unter der Stossstange und musste mich dann noch um das Versicherungstechnische kümmern. Reparieren lass ich dann in Wellington, das würde wohl zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Zudem war es das Wochenende um den Geburtstag der Königin und die meisten Garagen hatten ein langes Wochenende. Ich war ziemlich übel gelaunt, da selbst mit Reparatur der Verkauf des Autos nun erschwert wird. Aber so ist es halt. Adele meinte, dass ich halt einfach kein Glück mit Autos habe.

 

Ich bin dann weiter entlang der Südküste gefahren und als es wieder aufwärts ging, hab ich mich an einen gratis Camping an einem einsamen See stellen wollen. So einsam, wie gedacht war es dann doch nicht und da waren noch zwei andere Camper und ein Typ, der gerade sein Jet-Boot gewassert hatte. Nach einem kleinen Gespräch mit dem Typen habe ich mich dann auf das Boot eingeladen und wir sind in der Abenddämmerung über den See gebraust bis wir das Boot in einem Fluss anlandeten. Meine Aufgabe war erst mal ein Feuer zu machen, was mit triefend nassem Holz vom Dickicht schwieriger war als gedacht, aber die Jungs hatten einen Kanister Diesel mit von dem ich reichlich Gebrauch machte. Das Feuer brannte schlussendlich und ich ging auch fischen. Leider haben wir nur 2 Fische gefangen (ich habe keine Ahnung aber sie waren ziemlich gross und sahen ein bisschen aus wie eine Forelle), welche sie für das Jagdtournier brauchten. Das Tournier ging über das ganze Wochenende und jeder musste einen Hirsch, ein Wildschwein und ein Fisch jagen. Die Grössten Fänge gewinnen. Die Typen haben jedoch mitgedacht und Würstchen, Fischburger und Bier mitgebracht und so hatten wir einen geselligen Abend bis das Wetter sich verschlechterte und wir zurück gefahren sind.

 

Dann gings nach Queenstown, doch das Wetter war ziemlich schlecht und ich bin nach einer Nacht in der Adventure-Stadt, die mich ein bisschen an St. Moritz erinnerte, weiter über den Haast Pass nach Haast gefahren. Der Pass ist nur 500m über Meer, aber dennoch zieht er sich über knappe 80km. Das Wetter war nun richtig mies und Regen klatschte ohne Pause gegen meine Scheiben. In Haast kam dann auch noch der Wind dazu und ich wollte nicht schon auf den Holiday Park fahren und ging trotz des Sturmes auf die Küstenstrasse Richtung Süden. Die Küstenstrasse führte aber mehr durch einen gigantischen Waldstreifen entlang der Küste und die Wipfel der Bäume haben sich im Wind gebogen. Ich fuhr, bis ich vor mir einen Baum umfallen sah, als mir klar wurde, dass ich wohl besser wieder umkehrte. Doch unweit nach meiner Wende fiel ein riesiger Baum vor mir quer über die Strasse. Ich war eingeschnitten. Glücklicherweise befand ich mich in einem eher ländlichen Gebiet und einer der Fahrer, die nach und nach eintraffen, hatte eine Kettensäge dabei. Der Stamm wurde zerschnitten und die einzelnen Teile in den Strassengraben gerollt. Nach gut einer Stunde, einer kaputten Kettensäge und zwei gerissenen Abschleppseilen später war die Durchfahrt wieder frei und ich fuhr auf den Campingplatz.

 

Heute war das Wetter dann ein bisschen besser und ich bin den halben Haast Pass nochmals gefahren, denn die Wasserfälle da waren wunderschön und kamen im gestrigen Regen nicht ganz so zur Geltung. Weiter bin ich dann noch durch den Regenwald an einen einsamen Strand gelaufen und habe die Natur bewundert. Im Moment bin ich in Franz Josef und werde morgen auf den gleichnamigen Gletscher gehen, sofern das Wetter einigermassen mitspielt.

 

So, und das ist jetzt genug geschrieben. Ich melde mich wieder, wenn es was zu melden gibt.

 

PS: Es wird kälter, die Kühe ziehen schon in den Stall